Hohner The Jack 80er - schwarzer Lack, Griffbrett Natur.

Der "The Jack" war ein Angebot der Firma Hohner in den 1980ern, das das Steinberger-Patent zum headless bass aufgegriffen hatte.

Ich habe mir diesen hier mit der Seriennummer 8852801 Ende der 80er gekauft und zwei/drei Jahre damit in einer Band gespielt. Dann nie wieder. Seit damals wurde er immer sehr sorgfältig und klima-geschützt in einer gepolsterten Tasche aufbewahrt. Ist wirklich top in Schuss und ready to play.

Ich verkaufe den Bass mit der gut gepolsterten Tasche und dem Ledergurt..

Mehr zum Instrument (Web researched):

Body
Der durchgehende Hals ist mit einer insgesamt traditionellen Silhouette kombiniert. Bis auf die visuell feinere Ausformung ist das Brett durchaus mit einem Prezi/Jazz vergleichbar.
Das Holz ist wohl Ahorn, hart, schwer, und die Lackierung ist der damaligen Zeit angemessen robust. Der Lack ist glatt und glänzend schwarz. Mein Bass hat bis auf kleinere oberflächliche Spuren rings um Anschlag keine spröde wirkenden Kratzer
Die Ausformungen, Auflagen des Body fand ich auf Anhieb für mich passend (180 groß, mittellange arme, kleine Hände). Ich empfand den Bass immer als angenehm “klein“ und handlich.
Die Gewichtsverteilung ist vermutlich für viele etwas ungewohnt – wenn man von F-Designs kommt. Kopflastig ist mal wirklich nichts – ohne Kopf. Dass die Linke den Hals nicht stützen muss wirkt erstmal befremdlich. Der Bass hängt einfach an der besten Stelle rum und wartet treu auf das Spiel. Genau das hat mich damals sehr überzeugt.
Der Hals steht „automatisch“ in etwa 35° bis 45° zur Horizontalen, und weist um 20° nach vorn.

Hals
Der Bass ist wie gesagt insgesamt gefühlt „klein“. Aber dennoch hat man “was in der Hand“. Das Profil des Halses ist von der dicken Sorte, nahezu ein Halbkreis aka baseball bat. Je nach Handgröße wird man damit Schwierigkeiten haben, oder auch nicht. Ich selbst habe eher kleine Hände und das ging. Aber ich habe auch technisch sehr schlecht gespielt… Das Ahorn(?)-Griffbrett Satin-klar-lackiert. keine Dellen, Kratzer, Eingrabunge auf den Bünden. Die Bünde stehen nicht raus, der trussrod geht noch.

Tonabnehmer
Mein Bass hat die „designed by EMG.“ Teile eingebaut. Das dürften single coils sein (zweite Serie des „Jack“ erhielt die wohl). Ich fand: Schön knurrig, recht druckvoll, aber auch präzise im Klang. Single-Coil-typisch nicht 100% brummfrei, etwas Einstreuung ist also zu erwarten, aber absolut im Rahmen. Auch auf ziemlich lauter Bühne hatte ich nie Probleme. Einstellung auf den richtigen Saitenabstand und die Klangwaage E- nach G-Saite ist leicht. Es handelt sich offenbar um ganz normale (Gitarren?)-TAs, was will man mehr?

Headless – Steinbergersystem
Man benötigt „double ended strings“, den Saiten werden an der Brücke eingehängt, zum Sattel gezogen. Die gibt es noch, aber leider nicht in so großer Vielfalt, wie man es von den Wickelsaiten gewohnt ist. auch etwas teurer. Ist die Saite aber einmal drauf, hält die Stimmung von Anfang an. Das Stimmen selbst ist erstaunlich angenehm und feinfühlig Mit dem Drehrad (Robust, Metall).

Intonation/set up Saitenblöcke etc
Die Intonation wird über verschiebbare Böckchen eingestellt. Stimmen, prüfen, lockern, schieben, arretieren, stimmen, prüfen … es wird ein bisschen fummelig. Am Ende erhält man ein gutes Ergebnis, und zieht alle Böckchen gemeinsam über eine seitliche Schraube fest. Die Saitenhöhe wird über zwei (ausreichende) Stellschrauben auf die gewünschte Saitenlage eingestellt. Wie immer hat das Auswirkungen auf die Intonation. Die Einstellung wird vor der Arretierung der Böckchen gemacht. Insgesamt hat man hier also an mehreren Baustellen zugleich zu tun. Nach der Arretierung sollten die Schräubchen zur Saitenhöhe etwas nachgezogen werden, um eine gute Klemmung zur Grundplatte der Brücke zu sichern. Mit nur wenig Übung ist eine komplette Neueinstellung aber in 15 Minuten machbar.
Die aktuell aufgespannten Saiten sind über 15 Jahre alt Aber quasi nie genutzt. Und nichts wurde mehr eingestellt. Es schnarrt etwas etc. Sprich: ich denke man muss einmal alles für sich richtig neu einstellen und dann läuft das:-)

Klang
Der Bass bietet aktiven und passiven Betrieb an. Passiv klingt's wie ein Prezi/Jazz, leicht nasal, knötterig, hohl bis wuchtig, je nach dem. Erstaunlicherweise bringt der aktive Betrieb einen sehr ähnlichen sound. Allerdings kann der mit den Klangstellern nach unten deutlich pointiert werden, ohne Höhen zu verlieren. Nach oben kommt noch einiges mehr, ist aber nicht so weit auszudehnen. Der Einsatzpunkt des Klangstellers liegt im Mittenbereich für einen eher schmissig bissigen sound.
Das Rauschen der Elektronik ist erstaunlich gering, eigentlich unhörbar. Brummen/Sirren (vom Kabel her) sind im Vergleich zum passiven Betrieb schlicht weg.

VerkaufsGrund:

Ich mochte diesen Bass sehr und bin wirklich traurig, das Hobby einfach sprichwörtlich liegen gelassen zu haben. Wollte immer mal wieder anfangen, habe es aber letztlich über 20 Jahre nicht gemacht. dafür ist das Instrument aber auch nun in einem erstaunlich guten Zustand. Have fun.

Konditionen:

Preis + Versand DHL Europa circa80 euro + Gebühren reverb 5-7%. Privatverkauf ohne Garantie oder Rücknahme. Verkauft wie gesehen. Bei Bedarf persönlich anspielbar in Hamburg.