Pedals und ihre Geschichte: Kleissonic

Heute im Interview bei Pedals und ihre Geschichte:
Theodoros Klissiaris, kurz Theo, baut seit 2009 Effektgeräte unter dem Namen Kleissonic in Berlin

Wie hast du mit dem ganzen Pedalbauen angefangen, Theo?

Angefangen hat alles 2004, als ich Elektrotechnik in Kreta studiert habe. Damals habe ich ständig Sonic Youth und Godspeed You Black Emperor gehört. Vor allem der Song Diamond Sea von Sonic Youth mit den wunderschönen Drones und experimentellen Noise-Texturen hatte es mir angetan. Die Sounds haben mich einfach umgehauen und ich habe dann versucht, das Ganze irgendwie elektronisch im Kopf zu übersetzen. Damals gab es auch noch nicht so viele Infos im Netz und ich hatte nur ein super langsames 56K-Modem. Also fing ich einfach an, rumzuprobieren und zu entwickeln und damit war Kleissonic geboren.

Und was war dein erstes Pedal als Kleissonic?

Das erste Pedal als Kleissonic war der Screaming Skull, ein selbst-oszillierendes Fuzz. Davor hatte ich schon ein paar andere entworfen, aber das war das erste richtig fertige Pedal, das auch zum absoluten Kleissonic-Bestseller wurde. Viele Musiker nutzen es für fuzzige und noisige Soundscapes, zum Beispiel Efrim Menuck von Godspeed You Black Emperor und Jakob Ilja von Element of Crime.

Und jetzt machst du das hauptberuflich?

Ja, hauptsächlich baue ich Kleissonic Pedals und habe einen Repair Shop für elektronische Musik-Instrumente. Allerdings pausiere ich von Juli bis zum Jahresende, um Audio-Elektronik in Griechenland zu unterrichten.

Der Screaming Skull, das erste Kleissonic-Pedal (Foto von Christoph Leib)

Welche andere Firmen oder spezielle Pedale haben dich inspiriert?

Das erste Pedal, das ich aufgeschraubt habe, war die Blue Box von MXR. Ich konnte sie irgendwie nicht richtig zähmen, also habe ich mich an dem Schaltkreis ausgetobt. Ich fand das damals total inspirierend und so wurde meine Neugier nach mehr geweckt. Nach all den Jahren in meinem Repair Shop in Berlin habe ich unzählige Effekte gesehen und repariert. Die Schaltkreise und das Tweaken haben mich stärker geprägt als die Sounds selbst. Ich mag beispielsweise, wie die Pedale von Eventide, Diamond, Pete Cornish gefertigt sind und ich stehe total auf die Bauweise der alten Hiwatt Amps.

Hast du ein Lieblings-Pedal?

Bei den Kleissonic-Pedalen habe ich keinen richtigen Favoriten, sie sind alle meine Kinder. Aber ich verwende das Lucid und das Echolapse am häufigsten, wenn ich Gitarre spiele. Von anderen Herstellern mag ich besonders das Akai Headrush 2 und das Moog Murf.

Was hast du zukünftig geplant?

Ich versuche auch zukünftig jedes Jahr oder alle zwei Jahre ein neues Pedal rauszubringen, damit Kleissonic weiterhin so gut es geht eigenständig bleibt. Zusätzlich werde ich noch ein paar Elektrik-Workshops in Berlin geben und in Griechenland Audio-Elektronik unterrichten.

Auf welches Pedal oder Feature von Kleissonic-Pedalen im Allgemeinen bist du besonders stolz?

Das ist schwierig. Alle Schaltkreise habe ich komplett selbst entwickelt und basieren auf Mathematik, Amp-Theorie oder schlichtweg normaler Elektrotechnik. Das Echolapse ist jedoch etwas besonderes. Es ist ein Doppel-Delay, das wie ein ein altes Ölkannendelay, das Fender Tel Ray Adineko, klingt.

Das extrem dynamische Lucid-Fuzz kommt ohne Gain- oder Fuzz-Regler aus (Foto von Christoph Leib)

Wer macht deine Designs?

Ich bin ein ganz schlechter Grafikdesigner und mache deshalb ganz minimalistisches Design. Als erstes habe ich das Screaming Skull entworfen und danach beschlossen, es von nun an simpler und reduzierter anzugehen. Ich poliere alle meine Pedals, weil ich finde, dass sie poliert viel besser aussehen.

Erfahre mehr über Kleissonic unter kleissonic.com

3 Kleissonic-Pedale auf dem Präsentierteller

Echolapse

Das Echolapse ist ein Delay-Pedal, das an die alten Bandechos angelehnt ist. Der Sound ist eher dunkel, da die hohen Frequenzen verschluckt werden. Ganz wie bei Bandgeräten, die nach einer Zeit die Magnetkraft einbüßen und dadurch die Höhen nicht mehr gut wiedergeben können.


Das Besondere am Delay sind die beiden unabhängigen Echos. Im Mono-Betrieb lassen sich so zwei vollkommen unabhängige Delays einstellen, je mit Mix, Feedback und Time. Im Stereo-Betrieb können die beiden Echos mittels Tap-Tempo beliebig zwischen zwei Amps hin- und her pannen. Bei ganz hohem Tempo verschwindet das Panning und es erklingen zwei unterschiedliche Delays auf beiden Amps.

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Tremulant Lee

Als Lee Ranaldo von Sonic Youth erstmals ein Tremulant spielte, war er direkt so angetan vom Sound des Lautstärke-Effekts, dass es er es seitdem dauerhaft live und im Studio einsetzt. Die Neuauflage des Pedals gibt es jetzt in der kleineren, handlichen Größe, die mühelos auf jedes Pedalboard passt.


Das Tremolo hat eine smoothe Sinus-Welle mit symmetrischer Modulation als Grundlage des Sounds. Die Geschwindigkeit beziehungsweise Rate lässt sich dabei von 1Hz bis 13Hz regeln. Natürlich kann über den Depth-Regler auch ordentlich gechoppt werden. Bei höheren Drive-Einstellungen zerrt es zudem in den Spitzen schön.

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Crystal

Das Crystal ist eine Allzweckwaffe. Der transparente Clean Booster und Anfetter ist super vielseitig, und sowohl für Single-Coils als auch für Humbucker sowie Bass oder Gitarre geeignet. Der integrierte Buffer hilft zudem bei langen Kabelwegen das Signal wieder aufzufrischen. Abhängig vom Tonabnehmer sind dabei bis zu 9db transparenter, unverfärbter Boost drin.


Das Pedal ist zudem imstande dein Signal perfekt für eine weitere Gitarre auf der Bühne anzupassen. Sodass du beim Instrumentenwechsel nur auf das Crystal treten musst, um die Level anzupassen. Es ist außerdem ein flexibler Andicker in den höheren Einstellungen, der dem Signal über symmetrisches Clipping angenehme Zerre und Obertöne entlockt.

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